Die Jahreshauptversammlung des RSV Seelze stand in diesem Jahr ganz unter dem Zeichen des Ehrenamts. „Es wird immer schwieriger, Ehrenamtliche für Vereinsaufgaben zu begeistern“, erklärte Frank Schünke am Abend der Mitgliederversammlung am 28. Februar 2025 und hielt die Montagsausgabe der Leinezeitung in der Hand, zeigte auf das Titelbild und erklärte: “Hier seht ihr einen der Ehrenamtlichen, die immer für uns da sind und er sitzt heute unter uns, Ralf Steckel. Ein sehr schöner Bericht. Aber der Bericht hat einen Fehler. Hier steht Ralf Steckel leistete seit Corona 2500 Arbeitstunden. Es waren allein im letzten Jahr 2500 Stunden für den RSV Seelze.“
Ralf Steckel, zweiter Vorsitzender des RSV, ist auch Koordinator der Flora Tiger im Platzwarte Team und hält bei der Truppe alle Fäden in der Hand. Frank Schünke lobte sein Engagement und brachte als Anerkennung und nette Geste eine kleine Zugschlusslampe mit, die als Uhr umgebaut war und übergab das Geschenk an Steckel mit den Worten: "Damit ihr immer wisst, wann ihr pünktlich zum Dienst zu erscheinen habt!“ Ralf gerührt und etwas belustigt, nahm das Geschenk an, freute sich und setzte sich wieder und der Vorsitzende ging zur Tagesordnung über.
Nach circa 2 Minuten teilte Steckel immer noch mit Blick auf die Uhr erstaunt mit. „Das ist ja gar keine Attrappe. Das ist ja eine richtige Uhr.“ Darauf erwiderte der 1. Vorsitzende, in seiner Ansprache unterbrochen: „Das war ja auch kein Scherz!", was zur Erheiterung aller Anwesenden beitrug.
Unterdessen kam Alexander Masthoff, Bürgermeister der Stadt Seelze für die Grußworte nach vorne. Er habe sich über die Einladung seines Vereins, in dem er seit 52 Jahren Mitglied ist, gefreut, und erzählte, seine Eltern hatten ihn bereits in seinem ersten Lebensjahr angemeldet und ihn damit zum Sport ermutigt. Trainerligende Dieter Bruns mit Spitznamen Teddy entdeckte in den Achtzigern Masthoff und rief ihm in seiner flapsige Art zu „Klappstuhl komm mal hier her.", und damit meinte er, die Handball Abteilung. So wechselte Masthoff von den kleinen Fußballern zu den Handballern und spielte jahrelang für den RSV.
Auch Masthoff bestätigte, dass ohne Ehrenamtliche das Vereinsleben gar nicht möglich sei. "Ehrenamtliche sind unbezahlbar und bedeuten für die Stadt Seelze Lebensqualität und natürlich auch Sportqualität". Masthoff bedankte sich beim Vorstand, auch für die Arbeit im Arbeitskreis der Seelzer Vereine und der guten Zusammenarbeit mit der Stadt.
Frank Schünke, auch Präsident des VDES, führte die Mitglieder in seiner lockeren Art durch die Versammlung und erklärte, anhand von Bildern im Berichtsheft, was den Verein im letzten Jahr beschäftigte.
Schlimm war das Hochwasser. Der RSV Sportplatz liegt direkt an der Leine und im letzten Jahr stand das Wasser bis zur Einliegerwohnung des Vereinsheim. Reparaturen und Sanierungsarbeiten waren erforderlich. Auch setzt der Verein, zukünftig in Energieeffizienz. Dafür wurden schon auf einem Teil des B-Platzes die Flutlichtanlage auf LED umgerüstet, weitere folgen. Für dieses Jahr hat der Verein ein weiteres Thema, Nachhaltigkeit, auf der Agenda. Die Fenster der Vereinsgaststätte seien undicht und müssen ausgetauscht werden und auch die Sanitäranlagen sind sanierungsbedürftig. Es gibt noch viel zu tun.
Schünke freute sich aber, dass der Vorstand nun eine Arbeitskraft mehr hat. Jessika Zimmermann verstärkt derzeit kommissarisch den erweiterten Vorstand und übernimmt die Arbeit der Sozialwartin, Pressewart Arbeiten und ist Spartenleiterin Turnen. Zimmermann hatte für die Mitglieder einen kleinen Tätigkeitsbericht in Form eines Films vorbereitet und ließ das letzte Jahr in Bildern Revue passieren. Bei den Wahlen gab es keine Veränderung. Lediglich die Kassenprüfer wechselten ihre Position. Auch in 2025 bleibt das Vorstand Team im Amt ganz nach dem Motto "Never change a running Team!
Obwohl sich, der eine oder die andere sicherlich Entlastung wünschen würde. Denn obwohl alle ihr Ehrenamt sehr gern machen, wird man auch irgendwann mal müde.
Zimmermann bedauerte, dass beim zweitgrößten Seelzer Verein mit rund 1000 Mitgliedern nur 25 Mitglieder zur Versammlung kamen. Die Jahreshauptversammlung ist ein Ort des Austausches: "Vor allem auch der Wertschätzung gegenüber dem Vorstand, der Tausende von Arbeitsstunden für den RSV leistet. Langweilig war die gestrige Sitzung überhaupt nicht!“ betonte Pressesprecherin Jessika Zimmermann . "Ich habe noch nie so viele Anekdoten gehört!". Am Ende konnte Frank Schünke auch noch kleine Geschenke des VDES an die Teilnehmer verteilen. Gegen 21.30 Uhr war die Versammlung dann offiziell beendet.