„Yoga und die Philosophie des Freimaurertums haben viele Parallelen. Das habe ich erkannt, als ich mit Josef Schefzcyk vorab für Euch die Strecke abgeradelt bin und er mir die verborgenen Orte im Hinüberschen Garten zeigte“, verriet Yoga-Trainerin Daniela Hausschild den erwartungsfrohen Teilnehmenden der Aktion „Natürlich gesund bleiben“.
Zu dieser Aktion rief der der RSV Seelze auf und bot eine kulturhistorische bewegte Rundwanderung mit dem Titel „Wald erleben im Anbetracht der Freimaurer“ an.
Ermöglicht wurde dies aus Mitteln der Finanzhilfe des Landes Niedersachsens. Der LandesSportBund freute sich, dass sich der RSV Seelze als einziger Verein in der Region Hannover auf die Ausschreibung bewarb und überzeugte mit seinem Konzept die Jury und gewann einen der 10 ausgelosten Förderungszuschüsse bis zu 1000,- Euro.
Die Teilnehmer aus Seelze und Garbsen waren gespannt, was sie am 24. August 2024 auf dem 7,5 km langen Rundkurs von Seelze nach Marienwerder und zurück erwartete. Josef Schefczyk lizenzierter Trainer Breitensport - Wandern stimmte die Akteure, die sich teilweise so gar nichts darunter vorstellen konnten, auf die Wanderung ein. Größtenteils ging es durch den Marienwerderforst, denn bereits 15 Minuten Spazierengehen im Wald reduziert nachweislich das Stressempfinden, senkt den Blutdruck und Herzfrequenz und vermindert Stresshormone im Blut und darum ging es ja auch.
An einer Lichtung fand die erste bewegte Pause statt. Für viele war die kleine Yogaeinheit im Wald eine Ersterfahrung. Daniela beruhigte die Teilnehmenden: „Wir sind hier unter uns, konzentriert euch auf das jetzt und hier. Wir tun uns jetzt was Gutes!“ Und damit startete die Gruppe fest verwurzelt wie ein Baum mit ihren ersten noch ungewohnten Atemübungen „Unter Erdung verstehen wir im Yoga einen energetischen Zustand von entspannter Stabilität, innerer Klarheit und Ruhe, wir wollen ein besserer Mensch werden, so ganz im Zeichen der Freimaurer, frohlockte Daniela Hauschild.
Beim Weitergehen erklärte Josef Schefczyk dass spezielle Duftstoffe von Waldpflanzen, die sogenannten Terpene angelehnt an das Waldbaden über die Atmung aufgenommen werden und damit das Wachstum unserer natürlichen Killerzellen angeregt werden. Dadurch werden Krankheitserreger, sogar potenzielle Krebszellen wirksamer bekämpft. „Zwei Stunden Waldspaziergang tankt uns auch gut für zwei Wochen auf“, merkte Josef Schefczyk an.
Ein Einblick in einen der ältesten Landschaftsgärten Deutschlands erwartetet die Lustwandelnden und dazu zahlreiche Anekdoten. Josef Schefczyk wies auch auf Umweltsünden und Baumschäden, verursacht von Pilzen und Schädlingen hin. „Herzchen in die Baumrinden ritzen, finden Bäume nicht gut!“ und er appellierte an die Teilnehmer mit dem Gut Natur gut umzugehen.
Der damalige Amtmann des Klosters Jobst Anton von Hinüber, der die 40 Hektar große Parkanlage 1766 nach englischen Vorbild gestaltete, sorgte für eine harmonische Einheit von grüner gestalteter Landschaft und landwirtschaftlicher Nutzung.
200 Jahre lang wurde der Park vom Hannoverschen Adel gepflegt, bis der Garten fast 100 Jahre lang in einen Dornröschenschlaf fiel und erst um 1940 wieder entdeckt wurde.
Als Expo-Projekt 2000 wurde eine reizvolle Balance von Park. Wald, Wasser, Wiesen und Feldern, etwa die Hälfte des damaligen Landschaftsgartens wieder hergestellt.
„Der Hinübersche Garten hat darüber hinaus eine erhebliche Bedeutung für den Naturschutz und ist auch unter Denkmalschutz gestellt“, betonte Schefczyk.
Auf der Streuobstwiese, der einsten Bleiche übten sich derweil die neuen Yogis und erhielten Beifall von vorbei radelnden Jugendgruppen:“Boh, cool Yoga“. „Schön, prima ihr habt´s erkannt!“ lobte Daniela Hausschild.
Weiter ging es zum Hexenturm, der künstlichen Ruine, die dem Suchenden des Initiationsweg mit dem Erreichen des Meistergrades, wie ihn am Ende auch der Freimaurer Jobst Anton von Hinüber inne hatte, als Symbol dient für die Vergänglichkeit und die eigene Sterblichkeit.
Einen Blick auf dem Obelisk warfen die Teilnehmer auch und legten noch eine Meditationspause an der Einsiedelei ein die verborgen im Wald liegt und als Symbol die noch unbehauene Steine zeigt, gleich dem Mensch aus dem etwas werden soll.
Am See vor dem neuen Amtmannhaus, witzelte Daniela Hauschild, als ein Haufen im Stockenten im Anmarsch war, in der Hoffnung ein paar Leckerlis zu bekommen: „Dann machen wir heute statt Ziegen Yoga eben Enten Yoga vielleicht gefällt denen ja die Yogaübung der Adler:“ Den Vorbeiziehenden Radfahrern die die verdrehten Leiber sahen, gefiel es in jedem Fall und eine rief, fachkundig: „Ein schöner Adler ist das!“.
Mit den neu angeschafften Faszienbällen durften die Sportler dann die angespannten Muskeln wieder weichklopfen, bevor die Tour weiter ging.
Die sommerlichen Temperaturen machten doch der einen oder anderen zu schaffen. Müde und erschöpft schlich die Gruppe heimwärts und wurde beim Tennisplatz des SV Marienwerder mit brasilianischen Rhythmen überrascht.
Dort hatte Zumbalehrerin Simone Krüger noch einen Bewegungspunkt aufgebaut und lud zum Mittanzen ein. Da wurden noch mal alle Lebensgeister geweckt und neue positive Energie getankt und Kraft für den Rückweg.
„Ich bin mit der Wanderung wirklich an meine Grenzen gekommen. Ich fahre ja sonst nur Rad, aber ich möchte nichts von dem missen was wir heute erlebt haben, nicht das Yoga, nicht die Führung und auch nicht das Zumba. Das war einfach ein ganz tolle Erfahrung!“, teilte eine Teilnehmerin ihr positives Gefühl mit und bedankte sich .
Nach der Schlussrunde in Seelze im Bürgerpark lud der RSV Seelze noch die Gäste zu einen gesunden Abendessen ins Eventlokal Hochsaison ein und bei Salat und Getränk ließ sich der Abschluss genießen. Ein paar wenige blieben länger und bekamen noch live Musik von den GREYDOG´s die am 24. August 2024 im Biergarten mit einem Rockabend aufwarteten und Coversongs zum Besten gaben.