Die Idee

Über 50 Jahre ist es nun her, dass sich einige, beim Rangierbahnhof Seelze angesiedelte, Eisenbahner überlegten, einen Eisenbahn-Sportverein zu gründen, in dem die Möglichkeit gegeben werden sollte, unter Berücksichtigung verschiedener Belange, wie Schicht- und Sonntagsdienst, Breitensport zu betreiben.


Besonders wollte man sich auch der Jugend annehmen, aber nicht im Großen, da ja in den Gemeinden Seelze und Letter bereits größere Vereine existierten.

Der Start

Aller von außen hereingetragenen Hinderungen zum Trotz, fanden sich nach einiger Zeit der Vorbereitungen am 22.04.1951 sieben Eisenbahner in der Bundesbahn-Übernachtung Letter ein, um den Rasensportverein Seelze von 1951 zu gründen.

Die Gründer

Es waren die Sportsfreunde Otto Badziong, Günter Müller, Walter Medzech, Herbert Hampel, Hermann Lohse, Helmut Strassberger und Albert Schmechel, die ihre Idee in die Tat umsetzten.


Nun mußte viel Geduld aufgebracht werden, waren doch außer finanziellen Schwierigkeiten noch diverse Widerstände zu überwinden.


Verhandlung auf Verhandlung, Besprechung auf Besprechung mit dem Fußball-Verband, dem Landessportbund, dem TUS Seelze und auch der Gemeinde Seelze folgten nacheinander.


Die Arbeit des Gründungsvorstandes, vor allem des 1. Vorsitzenden Badziong und des Geschäftsführers Müller, beschränkte sich hauptsächlich auf organisatorische Arbeiten: Beschaffung eines Sportplatzes und diverser Sportgeräte, Werbung von Mitgliedern, Anmeldung des Vereins bei den Sportinstanzen und den Behörden usw.

Endlich Kicken!

Eines Tages war es dann soweit: der Fußballbund hatte den RSV aufgenommen und später auch der Landessportbund.


Damit war nun der Weg für einen geordneten Sportverkehr frei.


Man wurde nun auch in die ordentliche Punktspielserie des Fußballverbandes aufgenommen.


Zu dieser Zeit war es der SV Harenberg, der den Fußballern des RSV die Nutzung seiner Platzanlage erlaubte, während die Mitgliederzahl langsam aber sicher zu wachsen begann.

Trautes Heim

Noch immer war der RSV "heimatlos", ohne Sportplatz, ohne Clubheim.


Doch irgendwann, nach vielen Fehlschlägen, war es dann endlich soweit: Das Trümmergelände der ehemaligen Conti - abgerissen 1931 - mit all seinen Bombentrichtern, Ruinenresten und verbrannten Gummihaufen wurde als Sportplatzgelände vorgesehen und gepachtet.


Aber wie sollte das jemals ein Sportplatz werden, ohne Geld? Denn Idealismus alleine hätte aus dieser Trümmerlandschaft nichts schaffen können.


Unterstützung, die wir bis heute zum Teil haben, gab es zu dieser Zeit für uns nicht. Wir waren ein kleiner, unbekannter, im Aufbau befindlicher Verein mit nur einer Fußballmannschaft.


Wer wußte damals, ob sich der Verein überhaupt halten würde?

Starke Männer

Die Funktionäre des RSV dachten damals anders und gingen mit allen Kräften an die Verwirklichung ihres Planes.


Allerdings mußten nun die Mitglieder zu ihren freiwilligen Arbeitsstunden auch noch laufend opfern und spenden.


Kostete doch damals eine Planierraupe je Tag schon 150,00 DM und war zu dieser Zeit der Verdienst eines jeden mit durchschnittlich 300,00 DM monatlich als gut anzusehen, gelang es trotzdem, Pfennig für Pfennig zur Entstehung des RSV-Platzes aufzubringen.


1956 war es dann soweit: Die Fläche war planiert und von dem sehr aktiven Mitglied Löbbert senior wurde eine ca. 250qm große Holzbaracke besorgt und als vorläufiges Clubheim aufgestellt.


Sehr stolz war man dann auf das in den ersten fünf Jahren erreichte.

Obdachlos!

Während eines stetigen Aufwärtstrends erfolgte dann plötzlich die Kündigung des Geländes zum 31.12.1958.


Es sollte geräumt werden, da es als Industriegelände zum Verkauf angeboten werden sollte.


Ohne Sportgelände und Clubheim schien nun der Untergang des RSV besiegelt zu sein.

Jetzt erst recht!

Die Mitglieder ließen allerdings die Köpfe nicht hängen und bemühten sich nun erst recht, aus der Not eine Tugend zu machen.


In langen und schweren Verhandlungen erreichte der 1. Vorsitzende Meier, dass der RSV von der Deutschen Bundesbahn ein 200 Meter weiter östlich liegendes Gelände von rund 35.000 qm als Pachtland erhielt.


Damit begann eine nicht voraus zu sehende positive Entwicklung für den Verein.


Das Gelände selbst war wüst, zerklüftet, von Bomben zerwühlt und von verbrannter Erde bedeckt.


Der 1. Vorsitzende Meier stellte sich an die Spitze aller aufbauwilligen Kräfte des Vereins, beschaffte Geld, Maschinen, Werkzeuge und Material.


Bereits am 4. August 1961 konnte die eigene Sportanlage, bestehend aus einem A-Platz und einem B-Platz, einem Kleinfeld-Handball-Platz und einer Anlage für die Leichtathletik mit einer großen Sportveranstaltung eingeweiht werden.

Das Sportheim

Nur etwas, was für ein gesundes Vereinsleben unbedingt erforderlich war, fehlte noch: ein Clubheim!


Und wieder war es der 1. Vorsitzende Meier, der unermüdlich um Geld kämpfte und es dann auch erreichte, dass die Finanzierung sichergestellt werden konnte.


Welche Arbeit hierzu gehört und aus dem Nichts heraus alle Geldgeber unter einen Hut zu bringen kann nur der ermessen, der selbst einmal gebaut hat.


Wenn der eine Geldgeber jene Bedingung stellte, stellte der andere wieder diese und die eine oder andere paßte dann wieder nicht in das Gesamtkonzept.


Aber schließlich war auch das geschafft und am 23.03.1963 wurde in einer kurzen Feierstunde der erste Spatenstich zum Bau des Clubheims getan.


Mit viel Eigenarbeit ging es nun ans Werk, auch die Beschaffung von Materialien zu günstigen Preisen war ein großes Anliegen des Vorstandes.


Nach etwas mehr als einem Jahr, am 25.07.1964, konnte auch das Sportheim mit einem Sportfest eingeweiht werden.


Diese Leistungen innerhalb der kurzen Zeit des Vereinsaufbaus wären nicht möglich gewesen, wenn nicht die Idealisten im Verein finanzielle Opfer gebracht und tausende von freiwilligen Arbeitsstunden geleistet hätten.

Familienzuwachs

Mit der Fertigstellung des Sportheims fanden nun Kinder und Jugendliche und auch andere Sparten zum RSV Seelze.


Einige Sparten konnten über den langen Zeitraum der RSV-Geschichte nicht gehalten werden, lösten sich wieder auf oder verschmolzen mit anderen, stärkeren Abteilungen. So hat sich in den heutigen Sparten ein vielschichtiges Bild ergeben.


Dem kritischen Beobachter kann seit langem nicht mehr verborgen geblieben sein, dass der RSV Seelze eine Aufwärtsentwicklung genommen hat, welche die Gründer unseres Vereins niemals ahnen konnten.


Sei es die Zahl der Mitglieder, die Sportanlagen oder die Sportarten, die von sich Reden machen oder aber die Erfolge in sportlicher und gesellschaftlicher Hinsicht.

Das Kinderzimmer

Durch den Aufwärtstrend fehlte es irgendwann auch an Räumlichkeiten. So wurde am Clubheim ein Anbau mit Jugendraum, zwei Umkleidekabinen und ein Duschraum geplant und wieder mit sehr viel Eigenleistung auch gebaut.


Der Anbau konnte zum 20-jährigen Vereinsbestehen 1971 eingeweiht werden.

Alles oder nichts?

Foto: Microsoft Bing
Foto: Microsoft Bing

Viele Jahre konnte der RSV Seelze unentgeltlich die im Besitz der Bahn befindlichen Platzanlagen an der Hannoverschen Str. zwischen Seelze und Letter für den breit gefächerten Sportbetrieb nutzen.


Dies war nun wegen organisatorischer Veränderungen bei der Bahn, unter anderem im Zuge der Privatisierung der Bundesbahn nicht mehr uneingeschränkt möglich.


Um aber die Zukunft unseres stetig wachsenden Vereins langfristig zu sichern, hat die Mitgliederversammlung am 22. Februar 2002 einstimmig beschlossen, die über 32.000 qm große Anlage vom Bundeseisenbahnvermögen (BEV) zu kaufen, was teilweise über Spenden finanziert werden konnte.


Diese mutige Entscheidung, mit der der RSV eine Vorreiterrolle für andere betroffene Vereine übernahm, erwies sich später als Rettung vor dem Konkurs, der durch nicht zu verkraftende Pachtforderungen an die Eisenbahner Sportvereine den RSV spätestens 2007 ereilt hätte.

Danke!

Unser ganz besonderer Dank für die Starthilfe beim Platzkauf geht an:


blumenUwe Becker, Rosina u. Lutz Blume, Heinz Bösche, Bärbel u. Gerd Breiter, Gerhard u. Grete Brennecke, Siegfried Brunkau, Richard Dentz, Eberhard Domschke, Hans-Jürgen Ekarius, Angelika u. Günter Erbrich, Wolfgang Fettköther, Petra u. Klaus Fischer, Rolf Franke, Uwe Gentz, Friedrich Gerhold, Linus Giewald, Volker Gorsky, Andreas Günther, Peter Günther, Sparte Handball, Karin u. Frank Heffter, Marlis u. Gustav Heffter, Erika Helberg, Heidrun u. Jörg Jansen, Rudolf u. Waltraut Jeske, Margot u. Horst John, Detlef Joost, Edith Kappmeier, Klaus Kiene, Brigitte u. Herbert Kienzle, Dieter Krampitz, Brigitte Kretschmann, Arno Kuhnert, Elvira Lauter, Olaf Luther, Sieghart Masthoff, Heinrich Meyer, Doris u. Wolfgang Müller, Luise Müller, Helga u. Wolfgang Narten, Werner Nimtz, Hans Pandzioch, Radmila Petrovic, Marianne Pommerening, Heinz Pursche, Michael Sabiel, Hermann Schenke, Albert Schmechel, Reinhard Schrader, Erwin Schünke, Fam. Frank Schünke, Fam. Peter Seeger, Sparte Dart, Lotti u. Erwin Sperling, Sportabzeichen-Gruppe, Bernhard Stadach, Ralf Steckel, Frank Steinberg, Turnen Gruppe Sie + Er, Turnen Frauengruppe, Turnen Frauen-Gymnastik, Uwe Werner, Rita Wöbbeking, Olaf Wolters und Claas Zimmermann.


(Stand Mai 2006)


Jeder Cent zählt! 

Wenn Sie auch gerne helfen möchten, überweisen Sie einfach einen beliebigen Betrag auf eines der Vereinskonten unter dem Stichwort "Sportplatz". Als Dankeschön senden wir Ihnen zusammen mit Ihrer Spendenbescheinigung ein kleines Andenken an den RSV.


Auf Aushängen und hier im Internet werden wir regelmäßig aktualisiert die Spender namentlich veröffentlichen, dies geschieht zum Jahresende dann auch in der örtlichen Presse.

Immer in Bewegung

All diese Leistungen waren für alle stets Ansporn und zugleich Verpflichtung mit gleicher Tatkraft das Erreichte zu erhalten und die sportlichen Aktivitäten auszubauen.


Zieht man nun eine Bilanz der vergangenen über 50 Jahre, erkennt man eindrucksvoll die Schlagwörter der Sportbewegung: Zusammengehörigkeitsgefühl, Gemeinschaftsgeist und Vereinsbewusstsein.


Hieraus entsteht die Zuversicht, dass der RSV Seelze auch in Zukunft die gestellten Aufgaben bewältigen wird.